SUNDAYS von Enemy

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Freitag

Ein warmer tag im august. Die goldene sonne in izumis schwarzen haaren faszinierte koji jedes mal. Die fließenden bewegungen seiner kraftvollen beine ließen ihn alles um sich vergessen. Explosionsartige energie stach aus seinen  augen. Ungezähmte reinheit. Er war nur zuschauer und doch war er ihm so nahe. Der sieg stand fest. Voller freude stürmte izumi in seine arme. Diesen tag hatte er sich freigenommen, um ihn zu verwöhnen. Sein cabrio heulte auf und sie verschwanden in einer staubwolke. Koji fuhr gradeaus. Ohne ziel in diesen wunderschönen nachmittag. Der picknickkorb klapperte und nach der dritten scharfen linkskurve sauste er von der rückbank. Alles ergoß sich in einer klebrigen lache auf dem boden. Soviel zum thema essen. Nachdem sie das ekelhafte zeug aus dem auto entfernt hatten, fuhr koji auf die autobahn (keine kurven). Izumi hing sich über die scheibe und genoß den wind. Koji drehte jetzt erst recht auf. Izumi überkam ein gefühl als könne er fliegen. Seine augen leuchteten vor vergnügen. Alles an seinem körper schrie koji zu, wie glücklich er war. Er sog den angenehmen fahrtwind ein, eine wohltat bei dieser hitze. Sie fuhren bis die sonne unterging. Izumi war erschöpft vom spiel auf seinem sitz eingeschlafen. Er drehte sich hin und her, doch er schien keine gemütliche position zu finden. Bis er sich zu koji rüber beugte und seinen kopf auf dessen schoß legte. Seine arme umschlossen kojis taille. Als koji izumis warmen atem an seinem bauch spürte, verging ihm jegliche lust am fahren. Er steuerte der nächsten ausfahrt zu und bog dann in einen forstweg ein. Am anfang eines kleinen wäldches hielt er an. Izumis ruhiger herzschlag tönte durch seinen körper. Er zog ihn zu sich, umarmte seine zarte gestalt und schlief ein.

 

Samstag

Am nächsten morgen wurde er von einem ohrenbeteubenden lärm geweckt. Ein traktor näherte sich. Izumi schrak aus kojis armen, welcher dadurch erwachte. Der fahrer kam mit hochrotem kopf auf das cabrio zugestapft. „sie können doch hier nicht einfach so stehen bleiben ! auch noch auf einem forstweg !“ „tut uns leid. Wir haben gestern die falsche ausfahrt genommen und uns dann total verfahren.“ „na, kann ja jedem mal passieren. Aber jetzt müssen sie den weg wieder räumen. Wo wollen sie denn hin ? vielleicht kann ich ihnen helfen.“ „eigentlich waren wir auf dem weg nach münchen.“ (schauplatz: deutschland) koji versuchte den motor zu starten, doch mehr als ein sterbendes husten war nicht zu hören. „das gibt’s doch nicht ! der tank ist leer! Haben sie zufällig etwas benzin dabei ?“ „nee. So direkt dabei hab ich nichts. Und die letzte tankstelle liegt 15 km von hier.“ „was machen wir denn nun ? also erstmal das auto von der straße runter.“ Koji löste die handbremse, ließ izumi ans steuer und schob das cabrio zur seite. „also wenn sie wollen, schleppe ich ihr auto ab. Mein hof ist hinter diesem berg. Dort hab ich genug benzin, und sie können dann über diesen weg wieder zurück zur landstraße.“ „das wäre sehr freundlich von ihnen.“ Sie befestigten das abschleppseil und so tuckerten sie auf dem unbefestigten weg dahin. „ich hätte nicht gedacht, dass die leute hier so hilfsbereit sind.“ „koji ?“ „ja?“ „wie sind wir überhaupt hierher gekommen ?“ „ich weiß nicht.“ Säuselte koji in izumis ohr. Doch ein schlagloch verhinderte den kuss, den er ihm geben wollte. „du solltest dich jetzt etwas zurückhalten.“ Sagte izumi ernst. „wir wissen schließlich nicht, wie die menschen hier über sowas denken. Er schien ziemlich aufgeregt, als er auf uns zukam. Vielleicht hat er gesehen, wie . . .“ „wie gern ich dich habe ? von mir aus können es alle sehen. Es ist mir völlig gleich, was sie denken, solange du damit klarkommst.“ „aber ich komme nicht damit klar ! du bist so rücksichtslos !“ koji ließ von ihm ab und schaute schweigend auf das amaturenbrett. Verdammt ! warum musste der tank ausgerechnet jetzt alle sein ? izumi sah ihn von der seite an. Er traute dem frieden nicht. Koji ließ sich doch sonst auch nicht so leicht zurechtweise. „du brauchst mich deswegen nicht zu ignorieren. Es wäre nur besser, wenn es nicht so offensichlich wäre. Verstehts du ?“ koji sah ihn traurig an. Izumi biss sich auf die lippen. Was sollte er nur tun ? er wollte ja zu seiner liebe stehen, aber koji machte es ihm nicht einfach. Er beschloß, erstmal den schein zu wahren. Man konnte nie wissen. Vielleicht tolerierten die leute ihre zuneigung für einander ja, dann wäre alles kein problem. Doch falls nicht . . .. izumi hielt es einfach für das beste, sich in einem fremden land den gegebenen situationen anzupassen, und nicht das schicksal herauszufordern. Er würde koji später noch genügend von seiner liebe überzeugen können.

Der hof war majestätisch schön. Alte, große stallgebäude, das leicht schiefe haupthaus, eingeschlossen von einem bunten garten und scheinbar endlosen koppeln. Wäre dieses anwesen in japan gewesen, koji hätte es sofort gekauft um mit izumi dort ganz allein glücklich zu sein. Der schien ebenso angetan. Hier könnte man ungestört tun, was einem in den sinn kam. J  (fussballspielen ! na klar, was´n sonst ?!)  J

Sie stiegen aus. „dort hinten in der werkstatt stehen die kanister. Könnte einer von ihnen meiner frau bescheid sagen, dass ich wieder da bin ?“ koji ging mit dem Bauern, währenddessen izumi an der mächtigen eichentür des wohnhauses klingelte. Die tür wurde aufgerissen. „bist du schon wieder da ? he ?“ eine dunkelhaarige frau in arbeitskleidung und topflappen. „ihr mann ist wieder da. Wir hatten eine panne und er hat unser auto abgeschleppt.“ „ach das sieht ihm ähnlich ! nun komm doch rein ! gleich gibt’s mittag.“ „sehr freundlich, wir benötigen nur etwas benzin.“ „zum essen ?! du bist also in begleitung ? gut! Deck den tisch für fünf personen, joe !“ seine wangen glühten, als die forsche (!)  bäuerin izumi ins haus zog. Koji sah es nur aus den augenwinkeln. Aber ihn überkam sogleich ein ungutes gefühl. Er leerte einen kanister in den tank seines cabrios und folgte dann dem bauer. „sie hat euch garantiert wieder zum essen eingeplant ! sie ist unverbesserlich ! aber ihre gastfreundschaft ist unbestritten. Wenn ihr wollt, könnt ihr ein paar tage bleiben und euch die gegend ansehen. Als ich euch heute früh gefunden habe, saht ihr aus wie ein frisch verheiratetes päärchen.“ Der bauer lachte lauthals. Aber koji schaute nur sehnsüchtig zu boden. Wie gerne würde er hier bleiben, mit izumi allein. Sie betraten die küche, wo schon aus zahlreichen töpfen feuchter dampf emporstieg. Izumi saß auf der eckbank an dem riesigen tisch. Und ihm direkt gegenüber ein blonder, schmächtiger junge ! sie unterhielten sich lebhaft. Koji senkte den blick, er war wütend, rasend eifersüchtig. Tränen eroberten seine augen. Doch er schob sie beiseite. Er konnte doch jetzt nicht heulen ! es war ganz normal, dass izumi auch mit anderen menschen sprach. Aber soviel vertrautheit, obwohl izumi eigentlich so misstrauisch und zurückhaltend war ? koji setzte sich neben ihn und versuchte eingang in ihr gespräch zu finden. Es ging um fußball. Na klar ! das war es ! dieses land war doch berühmt für seinen (mitunter sehr schlechten !) fußball ! doch koji hatte auf diesem gebiet nicht viel zu bieten. Alles was er wusste, hatte izumi ihm erzählt. Er bereute es jetzt, sich nicht ausführlicher mit izumis leidenschaft beschäftigt zu haben. Er kann sich noch nicht mal normal mit mir unterhalten, dachte koji. Der andere schien dafür wie geschaffen. Und er brachte izumi zum lachen ! dieser hatte ihn nur kurz begrüßt. Viel zu kurz für koji. Wie konnte er ihn so auf die leichte schulter nehmen ? wahrscheinlich ist er richtig froh, nicht mit mir allein sein zu müssen. Dann braucht er sich keine gedanken zu machen. Ich bin nur eine last für ihn. Koji sagte während des essens kein wort. Der bauer hatte recht, die kochkünste seiner frau waren ausgezeichnet. Und izumi verschlang eine portion nach der anderen. „koji ? können wir nachher noch ein bisschen dableiben ? wir haben es ja nicht eilig, oder ? joe hat hinterm hof einen platz. Du könntest ihm mal deine torhüterqualitäten zeigen !"“war es das ? wollte er mit ihm angeben ? oder ihn nur zum fußballspielen ? koji verkrampfte sich immer mehr. Er brachte nur ein hoffnungsloses lächeln zustande. Da atmete izumi scharf aus. Er wusste es. Er hatte es schon die ganze zeit gewusst. Koji saß neben ihm und kochte. Wenn er dieses hart erkämpfte glück mit ihm nicht vollends verlieren wollte, musste er endlich dazu stehen. Und er hätte sich eher umgebracht, als jemals wieder ohne kojis liebe zu sein. Er nahm seine hand und legte sie an seine brust. Seine wangen erröteten, doch sein blick war klar. Izumis aufrichtigkeit verschlug koji den atem, als dieser sich zu ihm beugte und ihn sanft küsste. Aber nicht nur ihm ging es so, der junge und seine eltern starrten sie ungläubig an. Bis ihnen ihre schamlosigkeit auffiel und schließlich alle leicht betreten herumstammelten. Die bäuerin fasste sich als erste. „mein mann sagte, sie würden vielleicht hier übernachten wollen ? wenn das der wahrheit entspricht, selbst wenn wir so unhöflich waren, dann kann ich ihnen versichern, sie werden es nicht bereuen!“  „es tut mir leid, dass ich mich vorhin darüber lustig gemacht habe. Ich hatte ja keine ahnung.“ „sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich halte nicht viel von höflichkeit.“ „was meinst du ? kann dich shibuya noch einen tag entbehren ?“  koji wurde schwindlig als er realisierte, was izumi ihm damit sagen wollte. Sollte er wirklich mal glücklich darüber sein, ihn so nah bei sich zu haben ? er würde ihm alles geben ! natürlich wollte er hier bleiben ! selbst wenn shibuya oder der rest der welt etwas dagegen hätte. Niemand durfte sich seinem glück in den weg stellen. Außerdem wäre es wohl auch in shibuyas interesse,  wenn sie endlich ihren frieden fänden. „ich ruf ihn an, damit er sich keine sorgen macht.“ „kommst du dann raus ?“  izumis augen glitzerten in dem licht der mittagssonne. Er lächelte, wie er es getan hatte, als sie sich damals kennenlernten. Koji fühlte sich, als würde er gleich sterben. Kaum hörbar säuselte er ein ja. Nichts an izumi erinnerte an das, was er durchgemacht hatte. Er hatte es verarbeitet. Er war frei.

 

Nach dem abendbrot gingen sie zusammen auf ihr zimmer. Es war angenehm warm. Halbdunkel hüllte sie ein. Sie zogen sich um. Izumi nahm kojis hand, zärtlich fuhr er über sein ebenmäßiges gesicht. Er forderte seine nähe, seine berührung. Sein atem streifte kojis hals. Die umarmung schien ewig zu dauern, keiner würde den anderen jemals wieder gehenlassen. Koji löste die knöpfe seines hemdes, seine haut wollte mit izumis verschmelzen. Ihre herzschläge folgten dem gleichen takt. „halt mich, koji. Ich will nie wieder alleine sein. Ich möchte, dass du mich liebst.“ „es wird nie jemanden geben, der dich mehr liebt als ich.“ „ich weiß. Ich glaube dir.“ „ich werde dich nicht enttäuschen. Egal, was kommt.“  Izumi sah ihn an. Er wusste, dass koji alles für ihn tun würde. Nein. Er hatte schon alles getan. Er hatte seine angst zerstört, denn sie war nur einbildung. Er hatte ihm gezeigt, wozu er fähig war, denn er hatte sich selbst behindert. Jetzt konnte er es tun. Er hätte koji nicht helfen können. Ihm war schon lange klar, was er wollte. Doch er konnte ehrlich zu ihm sein. Und er tat es.

 

Restless (anhang)

 

Wenn es einen himmel gäbe, würde ich dorthin fliehen. Denn ich bin noch nicht soweit, mein leid zu besiegen. Du hast mir gezeigt, ich möchte geliebt werden. Alles was ich will, ist ein selbstsüchtiger wunsch. Doch ich habe angst. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dich brauche. Auch wenn ich weiß, du wirst mir nie wehtun. Ich kann dich nicht lieben. Ich bin noch nicht stark genug. Stell dir vor, irgendwann empfinde ich dasselbe für dich. Und ich stehe dazu. Dann bin ich frei. Dann werde ich das tun, wonach es in mir schreit. Ich will nicht mehr warten. Hoffnung hält mich nicht am leben. Sie lässt mich verstehen, wie nahe ich dem abgrund bin. Und nur du kannst mich retten. Wenn ich deine hand ergreife.

 


 

 

 

Sonntag

Die bäuerin klopfte vorsichtig an die türe. „kommen sie rein, die tür ist offen.“ „guten morgen ! ich bringe ihnen das frühstück. Hoffe sie haben gut geschlafen.“ ihr gesicht zeigte die unsicherheit, als sie izumi nackt in kojis armen sah. Mein gott! Und das in opas bett ! wo er doch heute nachmittag zu besuch ist. „morgen. Ja, das bett ist herrlich bequem. Nicht wahr ?“ koji grinste von einem ohr zum anderen. Das gab ihr den rest. Mit hochrotem kopf verschwand sie. Die türe ! die war offen gewesen ! wenn joe . . ., aber nein ! sowas tut er doch nicht! Nicht ihr sohn ! sie hatten gestern noch ewig fußball gespielt. Bis es zu dunkel war, und sie zum hundersten male zum abendbrot gerufen hatte. Er war durchgeschwitzt. Die zwei haben ordentlich was auf m kasten. Bloß schade, dass. . .. hatte joe gesagt. Sonst schien ihn nichts zu stören. Selbst die tatsache nicht, dass er direkt in ihrer „schussbahn“ war. Ihr einfluss wirkt sich bestimmt nicht positiv auf ihn aus, dachte sie. Aber was sollte sie tun ? es sähe so aus, als wäre sie eine verklemmte, intollerante landhenne. So wie es immer aussah.


 

In aller ruhe aßen sie frühstück. Bis koji honig auf izumis haut verteilte und ihn dann zärtlich wieder mit seiner zunge entfernte. Das spiel wiederholte sich. Ein erregter schauer jagte durch izumis körper, als koji ihn zwischen den beinen leckte. er zog ihn hoch und küsste ihn, warf ihn auf den rücken und rieb sein glied an kojis. Sein verlangen steigerte sich. Koji hatte noch honig an den händen. Er massierte ihn in izumis hintern. Dieser bewegte sich in genießenden stellungen kojis fingern entgegen. Er schloß die augen. Er war bereit. Koji ergriff seine hand und drehte ihn um. Er spreizte seine beine ohne es zu bemerken. Vorsichtig schob sich koji in ihn. Erst hielt er ihn fest, presste ihn gegen seine erregung. Doch dann verlor er jegliche kontrolle. Hart stürzte er izumi nach vorne. Dieser bekam in letzter sekunde noch die bettkante zu fassen und stand nun auf allen vieren. Kojis klebrige finger schienen seine hüfte zu zerbrechen. Kojis stöße entluden sich tief in ihm. Izumi verkniff die augen vor behagen. Wortlos ließ er sich machen, wie ein gehorsamer hund. Sie genossen es, sich einfach ihren natürlichen trieben hinzugeben. Sie waren im rausch vereint. Kojis augen waren schwarz vor erregung. Die abstände seiner stöße wurden kürzer. Heftig trieb er izumi an. der  atmete keuchend aus. Er stand kurz davor zu explodieren. Da platzte joe rein. Als er realisierte, was sie da taten, stürzte er zurück. Doch hinter ihm kam schon sein vater und so schoss er nach vorne und schloß die tür hinter sich. Sie waren trotzdem gekommen. Sie waren in einem stadium, in dem sich die erregung nicht mehr steuern ließ. Stöhnend brachen sie zusammen, unfähig einen klaren gedanken zu fassen.

 


 

joe saß an die tür gelehnt, die hände vor dem gesicht. Noch nie hatte er sowas gesehen. Und er wollte es auch nie wieder. Der ausdruck in izumis augen erschreckte ihn. Als würde er ihm zuschrein, wie sehr er dieses widerwärtige gehabe genoß. Sie waren gestern doch ganz normal gewesen. Und jetzt das !

er öffnete vorsichtig seine augen. Koji lag zitternd in izumis armen. Dieser deckte ihn zu und stand auf. Joe fuhr hoch.  „ich , ich habe nichts gesehen. Ich war gar nicht da!“ und damit wollte er aus dem zimmer verschwinden. Doch izumi hielt ihn fest. „es wird dir nicht helfen, wenn du es verdrängst. Koji liebt mich. Vielleicht hast du gedacht, wir würden uns nur küssen. Aber so ist es nicht. Hasst du mich jetzt ?“ joe wusste nicht, was er sagen sollte. „meinst du das ehrlich ? du und der ? willst du das wirklich ?“ „Hast du das nicht gemerkt ?“ joes gesicht lief rot an. natürlich. Aber dennoch. „ich gehe jetzt besser.“ „ja. Sehen wir uns nachher noch mal ?“ich glaube nicht. Ich muss noch ausmisten.“ Das war eine glatte lüge, aber ihm fiel nichts anderes ein. Und er wollte das nicht. „wie du willst. Übrigens, danke, dass du deinen vater davor bewahrt hast.“

joe sprangen tränen in die augen als er die treppe runter rannte. Er wusste nicht einmal, warum er weinte. Im flur schlüpfte er in seine gummistiefel. Warum ? warum izumi ? er war doch so nett. Und sein spiel ! er schien direkt besessen, wenn er ein tor schoß. Seine augen bekamen den gleichen ausdruck, den sie jetzt eben hatten, bei koji. Es war gefährlich in seiner nähe. Joe arbeitete wie am fließband. In seinem kopf überschlugen sich seine gedanken. Sein vater schaute ihm verwundert nach, als er total abwesend zur koppel ging. Warum schlug sein herz so schnell ? er pfiff nach seiner stute. Ihre tiefen braunen augen ließen ihn ruhiger atmen. Ihr fell war warm. Seine hände massierten ihren nacken bis sie fast eingeschlafen war. Er  schrak von ihr weg. Doch an ihren augen änderte sich nichts. Was hast du denn joe ? warum hörst du auf ? sie sieht dich an wie . . . NEIN !

er rannte in die scheune. Erblickte sie durch einen ritz. Sie stand immer noch da. Ungerührt. Irgendwann kommst du zurück. Er hörte ein rascheln und das gefühl der übelkeit in seinem bauch verstärkte sich noch. Er musste wenigstens nachsehen ! es war doch völlig absurd, was er da machte ! er stieg langsam die leiter zum heuboden hinauf und verbarg sich in der dunkelheit. Nichts war mehr zu hören. Geh weiter ! aber...Na los ! etwas in ihm übernahm die kontrolle und er ging bis ans hintere ende. Nur noch eine biegung.

 

Das licht, das durch das kleine, schmutzige fenster fiel, blendete ihn einen moment. Dann sah er sie. Izumi lag eng an ihn gekuschelt in kojis armen. Sie schienen zu schlafen. Wie auf einem thron aus heu, das licht verlieh dem ganzen etwas unwirkliches. Es sah aus, wie ein totenbild. Eng umschlungene kreaturen, in grenzenloser liebe und frieden vereint.

Joe kam auf sie zu, zerstörte das schöne bild. Koji fixierte ihn sofort, seine augen glichen denen eines greifvogels. „wenn ihr nicht beide kerle wärt... Es sieht so , romantisch aus.“ Joe fühlte die sehnsucht in seinem herz. Was war mit den sachen, die ihm immer wieder gepredigt worden waren ? es gibt keine „wahre liebe“, eine frau muss gut kochen können und einigermaßen aussehen ! oder willst du, dass sich die anderen jungs über dich lustig machen ? erst mit der zeit lernt man diese art von liebe zu schätzen. Warum ? weil sie purer egoismus ist ? weil sie aus gewohnheit ensteht ? und man gewohnheiten nicht gerne aufgibt, wenn man sich des erfolges des neuen nicht sicher ist ? trotzdem. Wäre es nicht besser nie zu lieben, als sich selbst und andere so zu belügen ? oder kann das eigene gewissen rein sein, wenn man ein heuchler ist ?

Joes augen waren nur noch schmale schlitze unter denen die dunkle, runde pupille fast auszulaufen drohte. Wer hätte ihn je so in den arm genommen ? ständig wurde er nur in eine form gepresst. Dabei wollte er auch nur glücklich werden. Er lächelte sanft. Koji entspannte sich wieder etwas, umfasste izumi noch mehr und schloß wieder seine augen. Joe lief zurück. Seine stute wartete immer noch. Er holte sie von der koppel, putzte sie liebevoll und ritt dann aus. Zum glück hatte er sie. Auch wenn die anderen ihn nicht verstehen könnten, er würde nie aufgeben. Er hatte sich entschieden.

 

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