KARNEVAL IN VENEDIG von Jannett

 

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Feedback bitte an: Jannett

 

 

Einleitung:

Koji befindet sich auf Europatournee. Takuto konnte ihn nicht begleiten, da er Training hatte, und ein großes Spiel kurz bevor stand. Durch die wochenlange Trennung von Izumi war Koji inzwischen ungenießbar geworden. Seine schlechte Laune lässt er in erster Linie an seiner Crew und an dem armen Katsumi aus. Katsumi, der das nicht mehr länger ertragen will, ruft Takuto am Abend des Tages an, wo das große Spiel stattfand...

 

*** 

1. Teil

Katsumi:  „Hallo Izumi! Na, wie geht’s dir! Meisterschaft gewonnen?“

Takuto:    „Shibuya?! Klar, was dachtest du denn, 3:1! Und bei euch alles in Ordnung? Was macht Koji?“

K:            „Frag lieber nicht! Der nervt uns alle! Sag mal..., dass Spiel ist doch vorbei. Kannst du dir nicht ein paar Tage frei nehmen und herkommen?“

T:            „So schlimm?“

K:            „Unerträglich! Nicht zum aushalten! Taku-chan, du weißt doch, für Koji sind alle außer dir nur Würmer. Und so behandelt er uns im Moment auch und lässt uns das wirklich jeden Moment spüren. Erst wenn du hier bist, wird sich wohl seine Stimmung bessern. Komm, gib dir einen Ruck und flieg her. Ja?“

T:            „Tut mir leid. Aber das geht jetzt nicht. Wir haben zur Belohnung 14 Tage Training in Italien!“

K:            „Hmm? ... Was in Italien? Wo da?“

T:            „In einem Ort ganz in der Nähe von Venedig.“

K:            „WAS? V E N E D I G?? Wann?

T:            „In 5 Tagen geht’s los!“

K:            „Mensch Izumi, dass ist ja großartig! Das deckt sich ja genau mit unseren Tourneedaten. Italien ist doch unser nächstes Ziel! Wir fliegen schon an 3 Tagen! In Venedig sind wir dann einen Tag später, also noch vor dir. Und bleiben voraussichtlich 9 Tage dort! Wir wollen doch anschließend den Karneval noch ein bisschen genießen.“

 

Sie heckten beide einen Plan aus und Katsumi nannte Takuto vorsichtshalber Hotel und Ankunftszeit.

 

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2. Teil - 5 Tage später: Die Ankunft

Planmäßig landete Takutos Maschine auf dem Flughafen Marco Polo in Téssera, einige Kilometer nordöstlich von Venedig. Takuto sah schon beim Eintreffen in der großen Halle, den wartenden Katsumi. Mit dem gemieteten Bus ging es von dort weiter zum Trainings – Camp. Katsumi folgte ihnen mit dem Auto.

Nachdem sie ihre Zimmer bezogen hatten, meinte der Trainer, dass alle bis morgen gegen 16 frei hätten, um sich vom Flug zu erholen und um sich an die Zeitverschiebung zu gewöhnen.

Takuto entschuldigte sich daraufhin beim Trainer, dass er vorläufig nicht bei der Mannschaft wohnt. Er wollte, wie er sagte, alte Freunde besuchen, zum Training sei er aber pünktlich wieder da. Der Trainer nickte und Takuto verschwand in die Richtung, wo er Katsumi bereits warten sah.

Nach einer kurzen Begrüßung, erklärte Katsumi kurz Takuto, was er vor hatte. Und brachte Takuto mit Auto und einem bereitliegendem Motorboot zum Hotel.

Katsumi hatte vorher alles vorbereitet und freute sich innerlich schon auf den Spaß und auf Kojis erstauntes Gesicht, wenn er seinen Izumi wiedersah. Am Abend sollte in einem Palazzo in Venedig ein Maskenball statt finden, für den Koji zwei Einladungen, von einer befreundeten Familie der Nanjos, mit Begleitung erhalten hatte. Eine der beiden Einladungen hatte er Katsumi, auf dessen Drängen hin, überlassen. ‚Was auch immer er damit will’, hatte Koji damals dabei gedacht und nicht weiter nachgefragt. Doch in Katsumi war ein Plan gereift, den er sogleich versuchte in die Tat umzusetzen. Denn ... dort sollte Koji ... ganz unverhofft ... auf seinen Izumi treffen.

Nun war es endlich soweit! Der Abend der Überraschung rückte näher.

 

Kojis Crew hatte sich schon längst in einem Zimmer das Hotels versammelt, als Katsumi Takuto endlich dorthin brachte. Sie betraten das Zimmer und nach der Begrüßung fiel Takutos erster Blick auf das Kostüm, dass Katsumi für ihn besorgt hat und welches auf einem Ständer vor der Wand hing. Seine Augen weiteten sich und er lief knallrot an.

„SHI...BU...YA!! Das ist nicht dein Ernst! DAS . ZIEH . ICH . NIE . AN!!!“

Aya und Yuri kicherten. (zur Erinnerung: Kagijuji Aya (Kojis persönliche Stylistin), Kano Yuri (Make-up / Haare; Yuri hatte es sich inzwischen überlegt und ist zur Truppe zurückgekehrt, mit der Begründung, sie könne Koji doch nicht so im Stich lassen.)

Katsumi sah Takuto treuherzig an: „Och, verdirb mir doch nicht den schönen Spaß! ... Koji geht als Sultan und was wäre da wohl passender?? Na...? Ich versprech’ dir, ich pass auf dich auf, damit dir niemand zu nahe kommt und dich vernascht. Ich geh’ als Haremswächter! Sehe zwar nicht aus wie ein Eunuch, aber ...“ Dabei lachte er.

Das verzeih ich dir nie! Bitte du mich noch mal um einen Gefallen!“

„Du kannst mir doch den kleinen Spaß nicht verderben! Komm ... gib dir einen Ruck!! Sag ja, und lass dich fertig machen. Viel Zeit haben wir nicht mehr. In 3 Stunden geht’s los!“

 

Nach einigem hin und her, willigt Takuto endlich ein, dieses Etwas in zart blau anzuziehen. „Okay! Aber ich warne dich! Lass dir so was nur nicht öfter einfallen.“ Schmunzelnd meint er, „Was hast du dir nur dabei gedacht? Woll’n wir hoffen, dass Koji nicht gleich dort über mich herfällt.“

 

Katsumi überlässt ihn den beiden Damen mit der Bemerkung: „Na, ihr wisst ja Bescheid. Aber denkt dran, quält ihn nicht zu sehr!“ Bevor er sich das Lachen nicht mehr verkneifen kann, verschwindet er schnell (um sich selber fertig zumachen) und ... noch bevor Izumi die Vase vom Tisch nach ihm werfen kann.

 

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3. Teil  -  Das Kostüm

Zuerst muss Izumi schnell noch nach dem Flug unter die Dusche, dann werden ihm die Haare künstlich verlängert, weil sie meinten eine Perücke könnte zu schnell vom Kopf rutschen (und damit alles zunichte machen) und er wurde gestylt. Die volle dunkle Haarpracht wurde hinten geschickt hochgesteckt und fiel an den Schläfen in kleinen Löckchen herunter.

Nachdem er diese Tortur hinter sich hatte, musste er auch noch das Schminken über sich ergehen lassen! Die Augen bekamen einen schön geschwungenen Lidstrich und die Farbe des Lidschattens betonte seine Augen. Das Rot der Lippen wirkte nicht aufdringlich, nein eher dezent. Wie er in den Spiegel sah, bekam er zu erst einmal einen riesigen Schreck. „D..d..das ... soll ... ich sein?“ Und beruhigt und hörbar erleichtert fügte er hinzu: „Puh. So erkennt mich zum Glück keiner, sollte ich doch durch Zufall auf ein bekanntes Gesicht treffen.“

 

Nun musste er sich nur noch ankleiden. Zuerst zog er die weiten, seitlich geknöpften Hosen aus blassblauen Damast an, die ihm bis auf die Füße fielen. Sie lagen ihm eng an der Hüfte an. Dazu kamen Schuhe aus weißem Leder, die allerdings goldfarben bestickt waren. ‚Zum Glück Hosen und kein Kleid! Und nicht auch noch alles in babyrosa oder so!’ dachte er im Stillen. ‚Wenigstens diese Demütigung hat Katsumi mir erspart. Aber woher er nur die richtige Größe wusste? Ich hatte doch vom Maskenball noch gar keine Ahnung?! .... Und vor allem ...  was wird Koji sagen, wenn er mich so sieht?’

Über die Hosen kam ein Hemd aus einer Art weißem Seidenschleier. Es hatte weite halblange Ärmel, die offen von den Schultern fielen, und an den Ärmel und an der unteren Kante des Hemdes sah man wieder das goldfarbene Motiv, welches mit ein paar weißen Perlen verziert war. Es war das gleiche Motiv, was sich schon auf den Schuhen befand. Am Hals wurde das Hemd mit ei­ner diamantenen Brosche verschlossen. Hose und Hemd wurden durch einen breiten perlendurch­wundenen weißseidenen Gürtel gehalten. Das Hemd war fast durchsichtig und zeigt mehr als es verbarg. Also musste die fehlende Oberweite durch eine breite mehrfach gedrehte weiße Perlenkette verdeckt werden. Und letztendlich kam dann der blaue Kaftan, ein ärmelloser halblanger Mantel.

 

Als er so angekleidet sich gerade auf die Couch setzte, kam Katsumi plötzlich herein. Auch er trug nun einen Kaftan in der kaiserlichen grünen Farbe und einen schlichten schwarzen Kopfbund dazu, an dessen herunterhängendem Ende, blutrote Steine funkelte.

Für einen Moment fiel Katsumi die Kinnlade runter. Er war sprachlos. „Wow! I... zu... mi... bist du ... es wirklich?!“ Er starrt Izumi an, der in Gedanken versunken auf der Couch saß. Er sah aus wie ein Häufchen Unglück mit seinen auf dem Schoß zusammen gefalteten Händen. Die beiden Damen standen mit strahlenden Gesichtern, hinter ihm und waren gerade dabei ihrem Meisterwerk den letzten Schliff zu geben.

Katsumi war total geplättet! Konnte sich an Takuto gar nicht satt sehen und als er endlich seine Fassung wieder fand, witzelte er auch noch rum: „Wenn ich nicht ganz genau wüsste, wer Du bist, würde ich dir glatt einen Antrag machen!“

„Lass dass!“, schrie Takuto fast mehr, als er sprach. „Ich finde dass nicht komisch!“ Er lief plötzlich knallrot an und schaute wirklich sehr wütend drein!

„Hmmm, diese Farbe steht dir aber auch.“, konnte er sich nicht verkneifen und erntete dafür von Takuto einen bösen Blick.

 

Zu guter letzt, wollten sie auf seinem Kopf noch der Talpotsch, ein flaches Käppchen, befestigen, von dem der Gesichtschleier herabfallen sollte. Allerdings bestand Takuto darauf, das von dem Käppchen die herabhängende Perlenquaste, die bis auf seine Schulter fallen sollte, abgetrennt wurde.

Mit Bedauern trennten sie es vorsichtig ab und konnten das Käppchen nun endlich in Izumis Haarpracht befestigen. Daran kam dann der Gesichtsschleier; der nur die beiden Augen nicht verdeckte. Anschließend noch zwei Armreife und ein Fußreif. Mehr ließ Izumi nicht zu. Er meinte „Das reicht!“, als die Beiden versuchten ihm klarzumachen, dass der viele Schmuck und insbesondere die Ringe, die da lagen, zum Kostüm dazu gehörten. Nein, er wollte nur seinen eigenen tragen.

 

Nach einem letzten Blick in den Spiegel, der Takuto beweisen sollte, dass man ihn wirklich nicht erkennt, konnten sie sich auf den Weg zum Palazzo machen.

Katsumi und Takuto stiegen also wieder in das Motorboot, das Katsumi für die Zeit dort gemietet hatte und los ging’s!

 

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4. Teil - Der Maskenball

Als sie dort ankamen, und die breiten, blumengeschmückten Marmorstufen der großen Freitreppe zum ebenfalls blumengeschmückten Eingang des uralten Gemäuers hinaufgingen, die vom Wasser aus direkt ins Innere des Palazzo führte, fühlte sich Takuto etwas seltsam in seiner Kleidung. Am liebsten, hätte er das Handtuch geworfen und wäre abgehauen. Einen Moment zögerte er, dann blieb er auf einem Absatz stehen.

„Was ist los?“, fragte Katsumi und drehte sich zu Takuto. „Komm... bis hierher haben wir es geschafft. Willst du jetzt kneifen?“

„Ich fühl’ mich so seltsam, ... gar nicht wie .. Ich.“

„Häh?...Was meinst du? Wegen der Klamotten?“

„Ja, auch ... aber nicht nur... Ich ... weiß nicht.“

Katsumi legte beruhigend seine Hand auf Takutos Schulter. „Na los, drinnen ist Koji und wie ich ihn kenne, werdet ihr dann sowieso nicht lang bleiben. Und solange lass ich dich nicht aus den Augen. Versprochen.“ Schmunzelnd und etwas leiser fügte er hinzu, „Das fällt mir auch gar nicht schwer, bei deinem Anblick!“

„Lass das doch endlich!“, funkelte Takuto ihn an.

„Na also, bist doch wieder der Alte. Und nun komm’, die gucken schon, warum wir nicht weiter gehen.“ „Ach ja, Izumi? Denke bitte daran, nicht zu sprechen, bis Koji dich erkannt hat. Ja??“

Takuto nickte. Damit gingen sie weiter die Stufen hinauf. ‚Wollen doch mal sehen, wie lang das dauert.’, dachte sich Katsumi, und grinste schelmisch in sich hinein.

Als sie über einen roten Teppich, in die riesige Eingangshalle den altehrwürdigen Palazzo traten, staunte Takuto nicht schlecht über all die Pracht. Nicht zu sprechen, sollte ihm hier wahrlich nicht schwer fallen, da sie ihn ohnehin sprachlos machte. Alles war taghell erleuchtet und mit gediegener Eleganz eingerichtet. Überall waren Blumengestecke mit weißen und zart rosa Orchideenarrangements, welche die Strenge der kostbaren, aber dunkel gehaltenen Möbel auflockerte. Bunte Masken in teuren Kostümen, die förmlich nach Geld rochen, wirbelten überall herum. Und im Ballsaal herrschte bereits ein unbekümmertes Treiben. Buntkostümierte Diener reichten Champagnergläser herum und als einer von ihnen an Katsumi vorbei kam, schnappte dieser sich erst einmal zwei Gläser.

„Hier, Izumi. Nimm erst mal ’nen Schluck, dann geht’s dir gleich besser.“, sagte lächelnd Katsumi und reichte dem leicht zitternden Takuto mit einem Augenzwinkern ein Glas. „Aber nicht alles auf einmal, du verträgst nicht sehr viel, ... und wir wollen uns doch hier nicht blamieren.“ Dann sah er in die Runde, ob er irgendwo Koji entdecken konnte, während Takuto vorsichtig an seinem Glas nippte. Und da ... erspähte Katsumi auch schon Koji.

 

Dieser hatte ebenfalls ein grünseidenes Gewand an, dass ihm von den Schultern floss. Dazu hing ein gebogener Säbel an seiner Seite und auf seinem Kopf trug er einen Turban mit stolzen Reiherfedern dran. Er war von einer Schar weiblicher Masken umringt, wie ein richtiger Sultan von seinem Harem, und flirtete gerade ganz ungeniert mit einer kleinen zierlichen Elfe herum, nichts ahnend, das sein Geliebter keine zehn Meter von ihm entfernt stand.

 

Takuto ging zwei Schritte auf Katsumi zu und folgte dann mit seinen Augen der Richtung, in die Katsumi gerade sah. Ruckartig blieb er stehen. So hatte er sich das Wiedersehen eigentlich nicht vorgestellt. Er erstarrt zur Salzsäule und spürt wie die Eifersucht schmerzhaft in ihm aufstieg. Es schien ihm förmlich, die Kehle zuzuschnüren. Seine Augen sprühten Feuer... ‚Muss dass sein? Kannst du deinen Sextrieb nicht einmal unter Kontrolle kriegen!’

Als Katsumi einen Blick auf Takuto warf, erfasste er sofort die Lage und versuchte ihn gerade noch zubremsen, indem er Takuto an die Schulter fasste und ihn so drehte, dass er mit dem Rücken zu Koji stand, weg von dem Geschehen.

„Ruhig Blut! Sieh nicht hin! Das ist nichts! Du kennst doch unseren Koji! Oder?“

‚Und ob ich ihn kenne’, dachte Izumi, ‚das ist es ja gerade! Ich kenne Koji nur zu gut. Kaum ist er alleine, macht er Dummheiten. Und mir erzählen, ... Immer wieder musste er sich bestätigen, aber eigentlich hatte ich gedacht, diese Zeit sei vorbei.’ Er bezähmte seinen Wunsch zu Koji hinüberzu­lau­fen, um ihm eine zu knallen.

Doch da hatte Koji Katsumi schon bemerkt, ließ die weiblichen Masken achtlos stehen und ging auf seinen alten Freund zu. Sie begrüßen sich, doch Koji schenkt Katsumis Begleitung keinen Blick.

„Du...? Katsumi? ... Könntest du mir einen Gefallen tun? Ich weiß, du bist gerade erst angekommen, aber ich ... ich mache mir große Sorgen um Izumi!“, sagte Koji und hatte dabei auf einmal einen ganz traurigen Gesichtsausdruck.

„Wieso, was ist denn los?“

„Weiß Du..., seit gestern... habe ich versucht bei ihm anzurufen und ihn nicht mehr ans Telefon bekommen. Er geht einfach nicht ran! Dann habe ich bei den Horiuchi angerufen, doch Serika wollte mir auch nicht sagen, wo er steckt. Aber ich hatte das Gefühl, sie weiß etwas. Versuch’ du es doch bitte mal bei ihr!... Ja? Ich...“

 

Plötzlich stockt Koji... Was war das? Er fühlte, wie ihn förmlich ein Augenpaar durchbohrte und drehte sich in die Richtung, aus der er diesen Blick spürte. Koji stutzte.

Dann starrte er mit weit aufgerissenen Augen, auf ein Gesicht, dass eigentlich nur aus diesen bös’ funkelnden Augen bestand. Der Rest des Gesichtes war von dem Kopfputz und dem bestickten weißen Schleier gekonnt verdeckt worden. Doch diese Augen?!! ‚Das kann doch nicht sein’, denkt Koji.

 „I... I...   I – zu – mi?“, stottert Koji vor sich hin. „Duuu? ... Hier? ... Bist du es auch wirklich?“

Takuto, dem das Kostüm immer noch irgendwie peinlich ist, steht nur wortlos da und funkelt ihn immer noch bös’ an.

„Izumi, nun sprich doch endlich! Wie kommt es, das du hier bist?“ Dann sieht er, dass dieser immer noch auf irgendwas wütend ist. Ein schneller Blick auf Katsumi und Koji ahnt warum.

„Entschuldige, Izumi! Ich wollte nicht...“ ... „Verzeih’ mir! Ich war so einsam! Du hast mir so gefehlt und da hab ich ... Verzeih, ... es gibt keine Entschuldigung dafür! Ich liebe dich, Izumi, und ich möchte dich nicht verlieren!“ Dabei setzte Koji einen Blick auf, der Steine erweichen könnte.

Katsumi konnte sich nun das Lachen endgültig nicht mehr verkneifen. Laut prustete es aus ihm heraus und erregte für einen Augenblick die Aufmerksamkeit der Leute im Saal. Zum Glück konnte er sich, durch Kojis strafenden Blick, gleich wieder fangen.

„Entschuldigt Kinder ... aber alleine wegen diesem Anblick, war es die Sache und den Aufwand wert.“

„Ach ... übrigens“, sagte Katsumi grinsend und ging vorsichtig in Deckung, falls gleich einer der Beiden ausrastet, „draußen ist eine Gondel für euch gemietet, mit einer Sänfte drauf. Passend zu euren Kostümen. Für die ganze Nacht. Macht euch ein paar schöne Stunden. Gegen Mittag wecke ich euch und um 17.oo Uhr hast du einen Auftritt Koji! Also trink nicht zu viel! Bis dann, wir sehen uns morgen!“

„Und Taku-chan“ Katsumi ging auf Takuto zu und flüsterte ihm ins Ohr: „Viel Spaß und mach ihn mir wieder glücklich! Ja?“

„Ach du! Sei bloß still!“ zischte dieser ihn an und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu „Danke und amüsier dich gut, Katsumi“.

Damit ließ Katsumi die Beiden einfach stehen und verschwand schnell zwischen den bunten Masken im Ballsaal.

 

Erst starrte Koji Takuto nur an, doch als plötzlich ein langsamer Walzer ertönte, erwachte er wieder zum Leben. „Komm lass uns miteinander tanzen“, sagte Koji und griff schon nach Takutos Hand. „Lass dich einfach fallen, ich übernehme die Führung.“ Und etwas leiser und betörend, mit einem Augenzwinkern, fügte er flüstert hinzu, „So eine Gelegenheit  kommt so schnell nicht wieder.“

Takuto nickte leicht zustimmend und Koji zog ihn auf die Tanzfläche. Dort legte er seinen Kopf an Kojis Schulter und beide schwebten sie durch den Saal, alles um sich vergessend, und auch die letzten Wochen voller Arbeit und auch das harte Training auf die Meisterschaftsrunden, die allabendlichen einsamen Stunden waren in diesem Augenblick vergessen.

Erst fiel es Takuto schwer, sich führen zu lassen. Hatte er doch, bei den wenigen Malen wo er ausgegangen war, - Seine ewige Geldnot, sein Fußball und seine Arbeit erlaubten es ihm ja nur selten mal auszugehen. - bevor er auf Koji traf, selbst die Führung übernommen. Aber dann... spürte er Kojis starke Arme und ließ sich von ihnen mitreißen. Sie schwebten förmlich über das Parkett, nur der Musik und dem Herzschlag des jeweils Anderen lauschend.

Als der Walzer vorbei war, blieben sie noch ein Weilchen, nahmen hier und da einen Happen von den herrlich angerichteten Platten, mit all den Köstlichkeiten, tranken dazu Champagner und sprachen über die vergangenen einsamen Wochen, voller Arbeit.

Nach einem weiteren langsamen Walzer verließen sie gemeinsam, nur von Katsumi bemerkt, der die Beiden die ganze Zeit nicht aus den Augen lies, den Maskenball und sahen draußen, vor dem Palazzo doch tatsächlich eine Gondel mit einer Sänfte liegen.

 

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5. Teil - Die Gondelfahrt

Als sie näher gingen, sahen sie, dass die ganze Gondel mit Blumen geschmückt worden war und oben hatte man ein Schild angebracht „Sultan Koji Nanjo“! Die beiden sahen sich erstaunt an und gingen hinunter.

„Dieser Katsumi! Was der sich nur alles einfallen lässt! Die Kostüme, die Gondel! Das war bestimmt nicht billig!“

„Ach komm Koji, hier können wir endlich mal ganz ungestört, Hand in Hand uns die Stadt ansehen, ohne groß angestarrt zu werden. Es ist Carnevale di Venezia!“ Und etwas leiser fügte er hinzu, „das Fest der Masken und der Liebe!“

Das ließ sich Koji nicht zweimal sagen, er ergriff nach Izumis Hand, um ihm beim Einsteigen in die leicht schaukelnde Gondel behilflich zu sein.

 

Als sie es sich auf den Polstern, in der Sänfte, bequem gemacht hatten, legt der Gondoliere ab und fing an, mit seiner melodischen Stimme, ein altes venezianisches Liebeslied zu singen. Takuto und Koji lauschten und ließen sich schon bald von dem Gesang gefangen nehmen. Wie die Gondel beinahe lautlos über den Canale Grande glitt, spürten sie plötzlich beide diesen besonderen Zauber, den die Lagunenstadt besonders in der Karnevalszeit ausstrahlte.

 

‚Venedig im Karneval ist wirklich zauberhaft.’, dachte Takuto und sah dann Koji an. Doch Koji hat kaum noch einen Blick, für die fröhlichen und vor allem bunten Masken, die ihnen auf den Kanälen –  in anderen Gondeln – entgegenkamen und sie jubelnd begrüßten. Er konnte seinen Blick nicht von Izumi nehmen. ‚Er ist doch tatsächlich hier, hier in Venedig! Bei mir!’, dachte er schon die ganze Zeit. ‚Nach so vielen Wochen, so nah bei mir.’ Koji zitterte vor Erregung.

 

„Wunderschön das alles, findest du nicht auch?“, flüstert Koji ihm ins Ohr und blickt ihn dabei zärtlich an! „Genau wie du! Du hast mir so gefehlt, mein Engel! ... Ich liebe dich so sehr!“

Takuto, dem in diesem Moment wieder der Anblick von Koji und der Elfe vor den Augen erschien, ist immer noch ein bisschen sauer und will nicht antworten. Schmollend  beobachtet er das bunte Treiben unter den aufgehenden Sternen.

Doch Koji fasste ihn vorsichtig am Kinn und zog Takutos Gesicht ganz dicht zu seinem. Als Koji die Tränen in Izumis Augen glitzern sah, lächelte er Izumi an, beugte sich noch tiefer zu ihm herab und raunte ihm ins Ohr: „Ich finde es wunderbar, mein Engel! Deine Reaktion zeigt mir nämlich, dass ich dir nicht völlig gleichgültig bin. Hast du mich auch so sehr vermisst, wie ich dich?“

Izumi sah ihn mit seinen großen Augen an und Koji konnte darin die Antwort lesen. Vorsichtig, ganz vorsichtig küsst er ihm die Tränen fort und nahm ihn in seine Arme. ‚Er wirkt so zerbrechlich in diesen Sachen’, dachte Koji dabei.

 

Wie sie da beide so saßen, und dem Gondoliere zu hörten, umfasste Koji auf einmal Izumis Handgelenk und will ihn noch dichter zu sich heran ziehen. Takuto war darauf nicht gefasst, er strauchelte ein wenig und findet sich plötzlich auf Kojis Knien wieder.

„Ich liebe dich! Ich liebe dich mehr, als ich je zu träumen gewagt hätte! Izumi!“, flüsterte Koji ihm ins Ohr.

‚Wie zärtlich seine Stimme klingt’, dachte Izumi und versuchte schwach zu protestieren, dass sie nicht alleine seien, aber dass stört Koji nicht weiter. Schließlich war die Nacht so schön, der Gondoliere in seine Lieder vertieft und achtete somit auch nicht weiter auf das Pärchen.

Koji zog einfach den Vorhang ein Stückchen zu und schon konnte er sich wieder Izumi zu wenden, der sich von Koji mitreißen lässt.

Izumis Herz schlug so wild in seiner Brust, dass er befürchtete, der Gondoliere könnte es hören. Doch als Koji den Schleier lüftete und seine Hand an Izumis Kinn legte, um Izumis Gesicht noch näher an seins zu ziehen, wehrt Izumi es nicht ab. Dann fühlte er Kojis Lippen auf seinem Mund, sehr behutsam, zärtlich, tastend und doch... Er genoss es, Kojis Hände auf seiner Haut zu spüren.

Izumi schlang seine Arme um Kojis Hals und schmiegte sich noch fester an ihn. In den nächsten Minuten wurde ihm bewusst, wie sehr er ihn eigentlich vermisst hatte. Kojis Küsse rissen sie in einen Strudel der Leidenschaft. Wildes Verlangen machte sich in Izumi breit und lässt ihn sich einen Moment über seine ängstlichen Bedenken hinwegsetzen. Diesen einen Moment lang spürte er den Wunsch, Koji möge ihn jetzt, hier und sofort..., aber dann... kehrte sofort sein Verstand zu rück.

„Ich liebe dich!“, raunte Koji Izumi immer wieder zwischen seinen Küssen in sein Ohr. „Ich will dich haben! Ganz egal, was ich dafür tun muss! ... Jetzt ... gleich!!“

 

Takuto riss die Augen auf, plötzlich wurde ihm wieder bewusst, wo sie, und dass sie ja gar nicht alleine waren, dass da ja immer noch der Gondoliere ist und sie beobachten konnte. Dies schockierte ihn so sehr, dass Izumi sich plötzlich von Koji losriss und sich wieder brav auf seinen Platz setzte.

„Was ist los mit dir?“, fragt Koji erschrocken. „Hab ich was falsch gemacht?“

Izumi errötet, trotz der ganzen Schminke in seinem Gesicht, und wies nur mit dem Kopf zum Gondoliere.

„Ach so!“, Koji lacht. „Wollen wir ins Hotel fahren oder willst du noch ein wenig Venedig bei Nacht erleben? Naaa??“

‚Dieses >Naaa??< hörte sich sehr viel versprechend an’, dachte Izumi und lächelte Koji an. ‚Aber eigentlich könnte ich ihn aus Strafe ja noch ein bisschen zappeln lassen, denn ab morgen beginnt das harte Training und da werde ich wohl kaum Zeit haben, um noch viel von Venedig zu sehen?’

 

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6. Teil – Venedig bei Nacht

„Lass uns doch noch ein bisschen die Stadt besichtigen und das lustig Treiben verfolgen! Ja, Koji?“

„Okay. Ganz wie du möchtest.“

Koji drehte sich zum Gondoliere um und besprach mit ihm etwas, was Takuto jedoch nicht verstand. Nach einiger Zeit hielt die Gondel und sie konnten aussteigen.

Takuto fühlte sich in ein früheres Jahrhundert versetzt, inmitten von all den prunkvollen Kostümen und der phantasievollen Masken, die um sie beide herumtanzten, auf den Straßen und Gassen zwischen den Kanälen, Kirchen und Plätzen. Sie traten immer in Gruppen auf und wollten die Beiden wieder und wieder in ihr Treiben mit einbeziehen.

Der Phantasie in der Auswahl der Masken waren überhaupt keine Grenzen gesetzt. Man konnte Figuren aus Romeo und Julia, aus Star Trek und auch der chinesischen Oper genauso bewundern, wie Engel, Tod und Teufel. Echt venezianisch aber war noch die Maschera nobile, mit der man sich so geschickt tarnen konnte, dass man nicht erkennen konnte, ob der Träger derselben männlich oder weiblich war.

Als sie zum Markusplatz kamen, der sich alljährlich zehn Tage vor Aschermittwoch in einen riesigen Ballsaal verwandelte, war Takuto total überwältigt von dem Spektakel dort.

Koji beobachtete Izumi unaufhörlich. Er konnte sich an seinem staunenden Augen gar nicht satt sehen. Es machte ihm sichtlich großes Vergnügen, ihn so zu beobachten. Für ihn war es ja nichts Neues, aber für Izumi schon.

Auf ihrem Spaziergang durch die kleinen Gassen hatten sie beide schon längst jedes Zeitgefühl verloren. Irgendwann tauchten die weißen Kuppeln der Santa Maria della Salute – Kirche vor ihnen auf und sie beschlossen sich bei einer Besichtigung etwas von dem Trubel zu erholen.

Koji legte seinen Arm um Izumi und sie gingen hinein. Beide waren fasziniert von den herrlichen Altarblättern, die Lucca Giordano und Tizzian gestaltet hatten, von den 8 Medaillonbildern mit den Köpfen der Propheten an den Wänden und dem Sakristeiportal.

Als sie sich genug ausgeruht hatten, mischten sie sich wieder unter die bunten fröhlichen Masken und drohten in dem Gewühl von ihnen auseinander gerissen zu werden.

Koji klammerte sich ganz fest an Izumi, um ihn ja nicht zu verlieren. Nachdem wiederum zwei Stunden vergangen waren und sie genug gesehen und erlebt hatten, gingen sie wieder zur Gondel. Der Gondoliere hatte die ganze Zeit über, an dem mit Koji verabredeten Platz, auf sie gewartet. Sie machten es sich bequem, schmiegten sich beide aneinander und ließen Arm in Arm die Palazzi rechts und links an sich vorbei ziehen.

Das Licht der Sterne und der Stadt verzauberte alles rund rum. Fackeln und bengalische Feuer tauchten Paläste und Kanäle in ein nahezu unwirkliches Licht. Überall hörte man fröhliche Stimmen, Lachen und Musikfetzen. Die Portale und Fenster der Palazzi waren hell erleuchtet und luden die unbe­kümmerten Narren nahezu ein, am lautstarken Balltreiben, teilzunehmen.

Eine zeitlang beobachteten sie so noch das bunte Treiben, bis Takuto genug gesehen hatte und von den vielen Eindrücken um ihn herum und der lauen Sternennacht ganz schläfrig würde.

„Koji? – Können wir nun ins Hotel zurück?“

„Aber natürlich.“

Koji drehte sich um, sagte dem Gondoliere Bescheid und bettete dann wieder Izumi an seine Schulter. Zärtlich streichelte er ihm über das Gesicht und während der Gondoliere wieder anfing seine Lieder zu singen, schlief Takuto in Kojis Armen vor Erschöpfung wohlbehütet ein.

Als sie am Hotel ankamen, nahm Koji den schlafenden Izumi auf seine Arme und der Gondoliere half ihm beim Aussteigen. Vorsichtig, damit er ja nicht aufwachte, trug er ihn die große Treppe zum Hotel hinauf und betrat die große Vorhalle. Doch durch die Erschütterung als der Fahrstuhl auf der Etage ankam, wurde er wieder wach und Koji konnte ihn wieder absetzen. „Danke, Koji!“, flüsterte er und schmiegte sich wieder an ihn. „Den Rest schaff ich allein.“

 

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7. Teil - Wieder im Hotel

Dann hatten sie endlich das Zimmer erreicht. Koji schloss hinter ihnen die Tür, als sie beide auf dem Tisch die Speisen sahen. Katsumi hatte für alle Fälle für einen kleinen kalten Imbiss gesorgt und dazu auch Champagner stellen lassen.

‚Dieser Schlawiner, der denkt aber auch an alles’, ging es Takuto durch den Kopf.

Dann nahm er zuerst das Käppchen mit dem daran befestigten Schleier vom Kopf, zog dann den Kaftan aus und nahm sich die schwere Kette ab. ‚Puh... endlich bin ich das Zeug los.’ Obwohl er noch Hose und Hemd anhatte, konnte Koji Izumi nicht aus den Augen lassen. Izumis Körper war, durch den dünnen Stoff hindurch, gut sehen. Das Kostüm heizte Kojis Leidenschaft nur noch mehr an. Er konnte nicht länger warten. Schnappte sich Izumi und trug ihn vorsichtig auf seinen Armen ins Schlafzimmer. Izumi hielt sich an Koji fest, und als er aufschaute und den Ausdruck in seinem Blick erkannte, begann er leicht zu beben. Kojis klare blauen Augen, die so warm wie ein schöner Sommertag waren, schienen direkt in seine Seele zu blicken.

Im Schlafzimmer legte Koji ihn mit einem langen Kuss auf dem Bett ab.

„Wie kann jemand nur so schön und so zugleich so zerbrechlich sein? Solch eine Versuchung...“

„Ach Du ...! Kannst Du immer nur an das eine denken?“

Koji richtete sich wieder auf und ging ins Zimmer zurück. ‚Was ist denn nun los’, dachte sich Izumi, richtete sich auf, neigte den Kopf um die Tür besser im Auge zu haben und sah ihm fragend hinterher.

Nachdem Koji sich ebenfalls seines Kostüms entledigt hatte, nahm er das Tablett, stellte ein bisschen was von dem Essen darauf, füllte die beiden Gläser mit Champagner und legte auch noch etwas von dem Obst dazu. So beladen kehrte er ins Schlafzimmer zurück und stellte das Tablett auf dem Bett ab, nachdem er sich selbst zu Izumi gesetzt hatte.

„Na? Ein kleiner Nachtimbiss?! Wir haben schon seit Stunden nichts mehr gegessen, dir müsste eigentlich der Magen knurren.“

‚Hungrig? Eigentlich ... nur nach dir’, aber das sagte er nicht laut, sondern sah ihn nur mit seinen großen Augen an.

Koji nahm eine der Erdbeeren und schob sie Izumi langsam in den Mund. Anschließend nahm er das eine der Gläser vom Tablett und reichte es ihm.

„Probier mal dazu!“

Artig nahm er Koji das Glas aus der Hand und nippte daran. „Hmm, das schmeckt gut zusammen.“

Koji nahm eine weitere Erdbeere aus der Schüssel, leckte sich über die Lippen und steckte sie sich dann selbst in den Mund. Dann neigte er sich zu Izumi und zog ihn zu sich heran, zum Kuss, wobei er ihm die Erdbeere mit seiner Zunge vorsichtig in den Mund schob.

„Willst du mich jetzt verführen?“

„Wieso nicht?“, lächelte Koji ihn an und zog dann aus Izumis immer noch hochgesteckten Haaren die Nadeln. Das Haar fiel ihm nun lang über die Schulter hinunter.

„Willst Du sie dir nicht auch wachsen lassen?“

„Nein, eigentlich nicht. Das stört nur beim Fußball“, sagte er, während er wieder an seinem Glas nippte.

„Ich liebe dich so sehr! Ich habe dich wahnsinnig vermisst, mein Izumi!“

Mehr als jedes Wort sprach die in Kojis Stimme schwingenden Erregung zu ihm. Und wieder ... „Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr! Izumi ... dass du jetzt hier bist! Ich kann es noch gar nicht richtig glauben.“

Izumis Mund war inzwischen trocken vor innerer Erregung und gespannter Erwartung. Er wünschte sich ihm nah zu sein, ganz eins mit ihm zu werden. Atemlos blickte er Koji an. Nickte wortlos.

Koji stellte das Tablett zur Seite. Dann beugte er sich zu Izumi und begann ihn ganz sanft zu streicheln und schenkte ihm immer wieder zwischendurch zärtliche und zugleich sehr leidenschaftlich verlangende, lange Küsse.

Vorsichtig zog er Izumi das restliche Kostüm aus, wobei er sich ausnahmsweise mal die Zeit lies, dass zu genießen und eroberte jeden einzelnen Zentimeter, Stück für Stück, von Izumis Körper. Immer wieder flüsterte er ihm „Ich liebe dich“ ins Ohr.

Izumi hörte seinen eigenen Atem, der ein wenig heftig ging und fühlte wie das Blut durch seine Adern rauschte.

In ihrer Leidenschaft verbunden, klammerten sie sich aneinander fest, und ihre Lippen kosteten die so lang vermissten Freuden. Als Takuto seine Finger an Kojis Nacken hinunter gleiten ließ, konnte er die erregende Kraft von Kojis Muskeln in seinen Fingerspitzen spüren und er erwiderte Kojis heiße Küsse und Liebkosungen mit dem gleichen Feuer.

Aber auch Kojis Sinne konnten einfach nicht genug von ihm bekommen, von seinem Mund ... seiner Zunge und ... seinem Duft. Er beugte den Kopf über Izumi Brust und reizte mit kleinen Bissen seine Brustwarzen, bis sie sich hart aufrichteten, umspielte sie mit seiner Zunge und reizte mit seinen Lippen das weiche Fleisch. Aufstöhnend presste Izumi seine Fingernägel in Kojis Rücken und fühlte die angespannten Muskeln. Sein Kopf bog sich zurück und er presste seinen Oberkörper dichter an Kojis Mund.

Nach einer Weile ließ Koji von ihnen ab. Er ließ sich auf die Knie nieder und legte seine starken Hände um Izumis Hüften. Seine Zunge wanderte inzwischen immer tiefer hinab, bis zu seiner blutroten Narbe. Er reizte Izumis Körper mit seinen Lippen und seiner Zunge, bis dessen ganzer Körper bebte.

Koji ließ seine Hände weiter über Izumis Körper gleiten und streichelte ihn überall.

Während dessen  war Kojis Zunge bei seinem Glied angekommen und trieb dort seine Spielchen. Er leckte daran, umkreist die Spitze immer wieder zärtlich, saugt daran, bevor er ihm endlich Einlass gewährte.

Takuto schloss seine Augen und überließ sich voll und ganz der Herrschaft von Kojis Händen und seines Mundes. Er stand in Flammen, sehnte sich nach der Erlösung und wollte doch zugleich, dass dieses süße Gefühl nie aufhörte, als sich Koji plötzlich ein wenig zurückzog.

Als Takuto die Augen öffnete, sah er wie Koji sich über ihn beugte, ihn mit seinem blauen Augen ansah, in denen sich die ganze Leidenschaft widerspiegelte, die er für Izumi hegte, und flüsterte zärtlich „Ich lieb dich so... und kann es immer noch nicht fassen, dass du jetzt hier bist. Lass es keinen Traum sein. Und wenn doch ... lass mich nicht erwachen.“.

Dann drehte er ihn um und streichelte und liebkoste ihn mit Zunge und Lippen den Rücken hinunter, entlang der Wirbelsäule bis hin zu seinen festen Rundungen. Er küsste die Rückseiten der Beine und sogar die Füße.

Überwältigt von dem Verlangen spreizte Izumi stöhnend seine Beine. Kojis Finger wanderten zwischen Izumis heiße Schenkel und er drang mit seinem Finger tief in ihn ein, um mit geschickten Bewegungen ihn an seinen erregbaren Stellen zu berühren und so für den Höhepunkt vorzubereiten.

„Jetzt ist es an der Zeit, dass du deine Strafe antrittst, weil du mich solange alleine gelassen hast.“ Mit diesen Worten glitt er ihm zwischen die Beine und drang hart und stark in ihn ein. Laut stöhnte Takuto auf, und das Blut hämmerte in seinen Schläfen. Dieser Vorgang alleine schaffte schon eine ungeahnte Freude, als er sich endlich mit ihm vereint sah. Doch als Koji sich in ihm bewegte, hätte er vor Glück sterben mögen.

Kojis Bewegungen, erst nur vorsichtig, wurden immer wilder und leidenschaftlicher. Immer tiefer stieß er in Izumi und raubte ihm fast den Verstand. Atemlos keuchten beide und Izumi schrie immer wieder lustvoll auf, während Koji ihm zugleich mit der Hand sein Glied stimulierte. In ungezügelter Leidenschaft wälzten sie sich auf dem Bett hin und her.

„Ko..ji!! Ich... kann... nicht mehr!“ Mit einem letzten tiefen Stoß fanden sie beide fast gleichzeitig die Erlösung.

Koji brach über Izumi kraftlos zusammen. Die Erschöpfung hüllte Takuto nun endgültig ein. Er fiel in einen langen traumlosen Schlaf.

Ganz sachte nur, wie ein Hauch, strich Koji über Izumis Wange bevor er ihn in seine Arme bettete und die Decke über sie zog. „Schlaf gut mein Engel!“ Dann schlief auch Koji erschöpft und überglücklich ein.

 

 

‚Er sieht wunderschön aus, wunderschön wie immer!’, stellte Koji mit klopfendem Herzen fest, als er am nächsten Morgen zeitig neben Izumi erwachte und dieser, immer noch friedlich schlummernd, in seinen Armen lag. Lange ruhten seine Blicke zärtlich auf ihm. In einer gesunden Erschöpfung hob und senkte sich Izumis Brust.

‚Also war es doch kein Traum. Er liegt tatsächlich neben mir. Oh, Izumi, wie sehr ich dich liebe! Du bist wunderbar! Deine Überraschung war dir wirklich gelungen!’

Sorglos schlief er da, unversehrt von Kojis sengenden Blicken. ... Bis gegen Mittag bewachte er Izumis Schlaf.

Plötzlich ... Koji konnte sich nicht mehr zurückhalten... ganz vorsichtig, um ihn ja nicht zu aus seinem wohlverdienten süßen Schlaf zu wecken, fast unmerklich, strich er ihm zu erst über das Haar, um ihm eine Strähne von den geschlossenen Augen zu entfernen und dann über seine Schulter nach hinten zu legen. Die Leidenschaft regte sich erneut in seiner Brust, aber dann blieb er doch ruhig neben ihm liegen, und stellte sich wieder schlafend. Dabei beobachtete er Izumi weiter aus seinen Augenwinkeln.

Doch da ... durch Kojis Berührung verursacht ... ging plötzlich ein leichtes Beben durch Izumis linke Seite, auf der sich auch die Härchen sträubten unter dem Wollustschauer, der ihn durchflutete und seine schlaftrunkenden Glieder begannen sich langsam, ganz langsam zu regen. Die Ränder seiner Augen zuckten und er öffnete sich einwenig und mit seinem noch immer in träger Ruhe verharrenden großen Augensternen sah er direkt in Kojis Gesicht.

Er bemerkte, dass Koji ihn nicht aus den Augen ließ und kuschelte sich noch dichter an ihn. Er fühlte die Wärme von Kojis nacktem Oberkörper auf seiner Haut und fühlte sich sehr geborgen. ‚Noch ein bisschen liegen bleiben! Nur jetzt nicht aufstehen.’, ging es ihm durch den Sinn. Laut sagte er aber nur, „Guten Morgen, Koji!“

 

Ein lautes und durchdringendes Klopfen, dass keinen Widerspruch duldete, schreckte sie beide hoch. Aufrecht saßen sie im Bett und sahen sich beide erschrocken an.

„KATSUMI!“, kam es wie aus einem Mund.

Koji sprang aus dem Bett ... Und tatsächlich stand Katsumi in der Tür, als Koji sie öffnete. Fröhlich plaudernd betrat er das Zimmer und stellte ein stärkendes Frühstück an ihr Bett.

„Ist zwar etwas verspätet, aber schmeckt besser im Bett als was Warmes!“, meinte er grinsend. Außerdem sagte er ihnen: „Ihr habt nur noch eine halbe Stunde Zeit, dann sind Aya und Yuri da, um Izumi von seiner Haarpracht zu befreien. ... Oder willst du so etwa zum Training, Taku-chan? ... Hahaha! Ich stell mir gerade vor, wie du den anderen erklären willst, dass sie über Nacht so lang geworden sind!“

Takuto fasste sich in die langen Haare, die offen sein Gesicht einrahmten. „Du hast aber auch wirklich an alles gedacht!“, lachte er. Die Haare hatte er inzwischen total vergessen.

„Na klar Izumi, dass war mir dieser kleine Spaß doch wert.“ Damit ließ er die beiden Turteltauben wieder allein.

 

ENDE

 

(Oder nicht? Sie haben ja in Venedig noch einige gemeinsame Nächte
 und ...
 der Karneval ist auch noch nicht vorbei!
J)

 

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