SCHULDGEFÜHLE von Zetsuai2001

 

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Ich fühle mich schuldig. Damals bei deiner Knieverletzung hatte ich mir gewünscht, du könntest nie wieder Fußball spielen. Ich war eifersüchtig auf den Fußball. Er konnte dir mehr geben als ich damals konnte. Ich hatte Angst, der Fußball würde dich mir wegnehmen. Du warst so glücklich beim Spiel und vergaßt alles um dich herum. Sogar mich! Auf dem Spielfeld bekamst du Flügel und hättest überall hin fliegen können. Weg von mir. Weg von allem Leid.

Du sagst, du gibst in jeder Situation dein bestes, egal ob beim Fußball oder bei mir! Aber ich fürchte mich davor, dass du eines Tages den Fußball mir vorziehen wirst. Er dich mehr erfüllen wird, als ich es jemals könnte.

Jetzt, da du wirklich nicht mehr Fußball spielen kannst, schäme ich mich über diesen Wunsch. Ich sehe, wie du leidest. Es ist fast so, als ob man dir die Flügel gestutzt hätte, um dich auf der Erde festhalten zu können. Damit du bei mir bleibst und nie wieder in höhere Sphären gelangen kannst. Ich fühle mich schuldig, dich so an mich zu ketten, bin aber auch froh, dass du jetzt nur noch mir gehörst. Ich bin so egoistisch. Immer will ich nur meine Wünsche erfüllen. Dabei sollte ich doch glücklich sein, wenn mein Koibito* glücklich ist. Doch das ist wohl Wunschdenken. Jeder Mensch verfolgt seine eigenen Wünsche und Ziele und nimmt dabei keine Rücksicht auf die Gefühle der Mitmenschen.

Du bist zu gut für diese Welt. Hast deine Ziele in den Schatten gestellt, im bei mir zu sein. Einfach auf Italien verzichtet und dich mit Japan zufrieden gegeben. Ich könnte das nicht! Ich bin ein schwacher Mensch, egoistisch, selbstverliebt und dumm. Ich hätte es wissen müssen, dass du so glücklich bist, wie es war. Wir zusammen und Fußball! Du kannst nicht ohne mich noch ohne den Fußball glücklich sein. Eins ergänzt das andere! Ich dagegen hänge mein ganzes Selbst an dich. Klammere mich regelrecht an dich. Schlage meine Klauen in deinen wunderschönen bronzenen Körper und verletze dich nur noch mehr! Ich kann auf alles andere verzichten. Auf meine Musik, meine Fans, einfach alles. Nur nicht auf dich! Du bist mein Leben, meine Liebe, mein Sein. Ohne dich kann ich einfach nicht existieren. Du bist wie mein Herz, ohne das mein Körper nicht überleben kann. Wie ich die Zeit ohne dich überlebt habe, weiß ich nicht! Habe ich überhaupt gelebt? Konnte man das ein Leben nennen? Ich glaube kaum.

Obwohl ich mit die glücklich bin, betrüge ich dich, wenn du nicht bei mir bist. Suche woanders die Erfüllung meiner Begierden. Ich bin dir nicht treu und das mit voller Absicht. Und ich weiß, dass du mir verzeihen wirst, was ich von mir nicht sagen kann, wenn du mich betrügen würdest. Ich kann es dir ja schon nicht verzeihen, dass du den Fußball so liebst. Ich fühle mich schon aus diesem Grunde betrogen. Ich bin ein großer Dummkopf, dass ich dir nicht vertraue, dich am liebsten anketten würde, für mich wegsperren. Doch du bist mein Leben und dich zu verlieren wäre mein Ende. Das Leben hätte keinen Sinn mehr für mich. Ich bin süchtig ach dir, bin dir ganz und gar verfallen. Du bist wie eine Droge, von der man nicht mehr loskommt, wenn man einmal von ihr probiert hat, bis zum bitteren Ende!

Wie soll es mit uns weiter gehen? Ich habe dein Glück zerstört mit meiner selbstsüchtigen Art. Doch du sagst mir, wie glücklich du bist, mich getroffen zu haben. Du viel offener lebst und deinem großen Traum so nahe warst, was du damals niemals von alleine getan hättest, um deine Vergangenheit geheim zu halten. Bei diesen Worten krampft sich mein Herz zusammen und ich fühle mich schuldig, für all das Schlechte, das dir seit unserem Zusammensein widerfahren ist! Deine Seele muss mit Wunden nur so übersät sein, die ich dir angetan habe! Auch wenn ich mich für meine Taten schäme, so bin ich doch froh, diese Zeit mit dir verbracht zu haben! Du hast mir mein Leben gerettet, ihm einen Sinn gegeben. Ich will dich beschützen. Allerdings kann ich dich nicht vor mir selbst beschützen, derjenige, der dir die meisten Wunden zugefügt hat.

Wenn du mich damals nicht aufgelesen hättest, wäre ich entweder an Lungenentzündung gestorben oder hätte mein trostloses Leben weiter gelebt. Hätte mich jeden Tag betrunken und mit etlichen Frauen nach der Befriedigung, die ich nur bei dir erlebe, gesucht. Du bist mein Engel, mein eigener Schutzengel, der nur zu mir gehört. Deine wilden Augen ziehen mich immer wieder in ihren Bann und lassen mich nicht mehr los. Ich sehe darin das selbe Glitzern, das du auch beim Fußball spielen hast und doch möchte ich der einzige Grund dafür sein. Dieses Ziel habe ich fast erreicht! Du wirst vielleicht nie wieder spielen können, doch werde ich allein reichen, damit du den Willen zum Weiterleben hast? Kann ich der Grund für dein Überleben sein? Ich habe Angst, dass du in ein tiefes schwarzes Loch fällst, aus dem ich dich nie wieder befreien kann. Du nur noch auf den Tod wartest, der dir die Erlösung bringt. Wenn du stirbst, dann sterbe ich auch. In dieser Situation werden wir wie Romeo und Julia sein. Ich habe in der Schule das Ende dieser Geschichte nicht verstanden. Ich konnte nicht begreifen, wie sich zwei Menschen so sehr lieben könnten, dass sie sich gemeinsam töten würden, um zusammen sein zu können. Doch heute kann ich diese Art von Liebe verstehen und das alles hast du mich gelehrt, mein Koibito*. Du hast in mir die Gefühle geweckt, die ich vorher nicht kannte. Mir war damals alles egal, nichts konnte mich berühren. Nur du hast aus mir einen echten Menschen gemacht. In meinen Liedern lebte ich meine Gefühle für dich aus und das brachte mir den Erfolg. Du hast mich fast mein ganzes Leben lang geleitet und dafür bin ich dir dankbar. Und ich kann nichts für dich tun. Ich werde mich anstrengen ein starker Mann zu werden, der dich glücklich machen kann. Ich verspreche es dir mein Koibito*.

~ Owári ~

 

*Koibito = Geliebter

*Owári = Ende/Schluß

 

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