MÄRCHENSTUNDE von Little Tenshi

 

Heute: Der Froschkönig

 

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Kommentar: Ich liebe Märchen - bitte hasst mich nicht! ^_^ Eine (fast) eins-zu-eins Umsetzung aus einem Märchenbuch...

Disclaimer: Die Figuren aus ZetsuAi gehören mir so wenig wie das Märchen. Ich mache keinen Profit damit und will auch das Copyright nicht verletzen. usw... usw...

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In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein Fussballspieler, dessen Kinder waren alle drei tallentiert, aber der älteste Sohn war so tallentiert, dass die Sonne selbst, die doch so vieles gesehen hat, sich wunderte, so oft sie ihm ins Geschicht schien. Nahe beim Haus des Fussballspielers lag ein großer, dunkler Wald und in dem Wald unter der alten Linde war ein Brunnen. Wenn nun der Tag sehr heiß war, ging Izumi, das älteste Kind des Fussballspielers, hinaus in den Wald, um dort Fussball zu spielen. Er spielte jeden Tag mit dem Fussball seines Vaters, und das war sein liebstes Spielzeug.

Nun trug es sich einmal zu, dass der Fußball Izumis nicht in sein selbstgebautes Tor flog, sondern daran vorbei und geradezu ins Wasser hineinrollte.

Der Fussballersohn folgte ihm mit den Augen nach, aber der Ball verschwand, und der Brunnen war so tief, so tief, dass man keinen Grund sah. Da fing Izumi an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Und wie er so klagte, rief ihm jemand zu: "Was hast du vor, Fussballersohn, du schreist ja, dass sich ein Stein erbarmen möchte."

Er sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte er einen Frosch, der seinen dicken hässlichen Kopf aus dem Wasser streckte. "Ach, du bist es, alter Wasserpatscher," sagte er, "ich weine über meinen Fussball, der mir in den Brunnen hinab gefallen ist." "Sei still und weine nicht mehr," antwortete der Frosch, "ich kann wohl Rat schaffen, aber was gibst du mir, wenn ich deinen Fussball wieder heraufhole?" "Was du haben willst, lieber Frosch," sagte er, "meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage." Der Frosch antwortete: "Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine und deine goldene Krone mag ich nicht, aber wenn du mich liebhaben willst, und ich dein Geselle und Spielkamerad sein soll, an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerchen essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen, wenn du mir das versprichst, so will ich hinuntersteigen und dir deinen Fussball wieder heraufholen." "Ach ja," sagte Izumi, "ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur meinen Fussball wiederbringst." Aber er dachte: >Was der einfältige Frosch schwätzt, der sitzt im Wasser bei seinesgleichen und quakt und kann keines Menschen Geselle sein.<

Der Frosch, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte den Ball im Maul und warf ihn ins Gras. Der Fussballersohn war voll Freude, als sie ihr schönes Spielzeug wieder erblickte, hob es auf und sprang damit fort.

"Warte, warte," rief der Frosch, "nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du!" Aber was half ihm, dass er ihr sein 'Quak Quak' so laut nach schrie, wie er konnte! Izumi hörte nicht darauf, eilte nach Haus und hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in seinen Brunnen hinabsteigen musste.

Am anderen Tag, als der Fussballspieler mit seiner Frau und seinen Kinder Yuugo, Serika und Izumi am Tisch saß und sie von ihren goldenen Tellerlein aßen, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe herauf gekrochen und als es oben angelangt war, klopfte es an die Tür und rief: "Fussballersohn, ältester, mach mir auf!"

Izumi lief und wollte sehen, wer draußen wäre, als er aber aufmachte, so saß der Frosch davor. Da warf er die Tür hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und es war ihm ganz angst. Der Fussballer sah wohl, dass ihm das Herz heftig klopfte, und sprach: "Mein Kind, was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Tür und will dich holen?" "Ach nein," antwortete er, "es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch." "Was will der Frosch von dir?" "Ach lieber Vater, als ich gestern im Wald bei dem Brunnen war und Fussball spielte, da fiel mir mein Fussball ins Wasser. Und weil ich so weinte, hat ihn der Frosch wieder herauf geholt, und weil er es durchaus verlangte, so versprach ich ihm, er solle mein Geselle werden, ich dachte aber nicht, dass er aus seinem Wasser heraus könne. Nun ist er draußen und will zu mir herein."

Indes klopfte es zum zweiten Mal und sang:

"Fussballersohn, ältester,

mach mir auf,

weißt du nicht, was gestern

du zu mir gesagt

bei dem kühlen Brunnenwasser?

Fussballersohn, ältester, mach mir auf!"

Da sagte der Fussballer: "Was du versprochen hast, das musst du auch halten. Geh nur und mach ihm auf." Izumi ging und öffnete die Tür. Da hüpfte der Frosch herein, ihm immer hinterher, bis zu seinem Stuhl. Da saß er und rief: "Heb mich herauf zu dir!" Izumi zögerte, bis es sein Vater befahl. Als der Frosch erst auf dem Stuhl saß, wollte er auf den Tisch und als er da saß, sprach er: "Nun schieb mir dein goldenes Tellerchen näher, damit wir zusammen essen können." Das tat Izumi zwar, aber man sah wohl, dass er es nicht gern tat. Der Frosch ließ es sich gut schmecken, aber ihm blieb fast jeder Bissen im Hals stecken. Endlich sprach der Frosch: "Ich hab mich satt gegessen und bin müde, nun trag mich in dein Kämmerlein und mach dein seidenes Bettlein zurecht, da wollen wir uns schlafen legen."

Der Fussballersohn fing an zu weinen und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den er sich nicht anzufassen traute, und der nun in seinem schönen reinen Bettlein schlafen sollte. Der Fussballer aber wurde zornig und sprach: "Wer dir geholfen hat, als du in der Not warst, den sollst du danach nicht verachten!" Da packte Izumi den Frosch mit zwei Fingern, trug ihn in sein Zimmer und setzte ihn in eine Ecke.

Als Izumi aber im Bett lag, kam er heran und sprach: "Ich bin müde, ich will schlafen so wie du. Heb mich herauf oder ich sag's deinem Vater."

Da wurde Izumi bitterböse, hob ihn hoch und warf ihn mit aller Kraft wieder an die Wand. "Nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch!"

Als er aber von der Wand fiel, war er kein Frosch mehr, sondern ein Mann mit schönen freundlichen Augen.

Und der schöne, junge Mann sprach: "Hab Dank, das du mich erlöst hast, Fussballersohn. Du sollst wissen, ich war nicht immer ein Frosch, sondern einst ein begabter Sänger. Doch eines Tages kam der böse Zauberer Hirose vorbei, und weil er meine Musik nicht mochte, hat er mich in einen Frosch verwandelt. Doch nun bin ich erlöst und will für immer bei dir bleiben." Das gefiel Izumi schon ein bisschen besser, denn statt neben einem glitschigen Frosch schlief er nun neben einem langhaarigen, schlanken Mann.

Dieser wurde nun auch noch, nach dem Willen des Fussballers, Izumis lieber Geselle und Gemahl...

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